Mai 2019 Umzug auf die Estancia Aventura, Cordillera, Paraguay
2019
40 Jahre......die Zeit verging im Flug
Am 5. Mai "feierten" wir unseren 40. Hochzeitstag. Wie das Leben so spielt, kam alles anders, als gedacht. Eigentlich wollten wir mit Elke und Joachim schön essen gehen im Paulista, einer Churrasceria. Aber da Elke leider vom Pferd gefallen war, konnte sie nicht lange Autofahren und deshalb wurde alles auf später verlegt und so fuhren wir vor zu Adolfo in die Despensa und holten dort eine große Ladung Empanadas. Es war trotzdem lecker und wir hatten gemeinsam unseren Spaß mit unserem genußvollen Essen.
Unser Nachbarn flogen am 7. nach Deutschland. Elke für ein paar Monate, Joachim nur für eine Woche. Große Freude bei seiner Rückkehr.....er brachte mir meinen neuen Laptop mit, da leider mein anderer nur noch machte, was er wollte. Schreiben war eine Geduldsprobe, da er mittendrin einfach selbstständig ddddddddd...... schrieb.
Nun ist das Leben wieder in Ordnung und ich hoffe, dass der NEUE mit viele Jahre Freude bereitet.
Langsam aber sicher gehen wir in die Endphase mit unserem Umzug. Das Haus hat nun seinen Innen- und Außenputz bekommen. Am 16. Mai waren wir mit Roberto, dem Bauunternehmer, in Caacupe, um die Fliesen, Waschbecken und Toilette etc. zu bestellen. Die Sachen sollen am folgenden Dienstag geliefert werden.
Der Pferdetransport ist organisiert und einen Umzugs-LKW haben wir auch bestellt.
Jede Fahrt nach Asu wurde verbunden mit der Suche nach geeigneten Lampen und Inneneinrichtungen, einschließlich Probeliegen im Bettenladen. Auf meine Frage, ob ich mal eine Nacht auf dem Bett schlafen könnte, bekam ich zur Antwort: Ningun problema (also: kein Problem) Wir hatten ultra viel Spaß dabei. Bislang bewohnten wir ja ein möbliertes Ferienhaus, nun wird es ein Mietshaus werden, heißt, wir übernehmen unmöbliert.
Tja, und da ja viele Auswanderer immer davon schreiben, dass es ja in Deutschland soooo schrecklich viel Bürokratie gibt u. man dem den Rücken zuwenden will, will ich nur mal ganz kurz anschneiden.....die gibt´s in jedem Land, auch hier. So muss man für den Transport der Pferde eine Genehmigung haben. Hat man die nicht, wird man zur Kasse gebeten, denn hier gibt es echt viele Kontrollen.
Im Büro der Senacsa
Folglich fuhren wir nach Guarambare zur Senacsa (ähnlich dem Amtstierarzt in Deutschland) und baten um diese Transportgenehmigung. Ernüchternd mussten wir feststellen, dass es dort KEINE Formulare dafür gibt. Die muss man in San Lorenzo besorgen. Das liegt ca. 30 km von hier. So fuhren wir am nächsten Tag dorthin. Das Formular kostete 2000 Guarani, das sind ca. 0,30 Euro. Bei der Gelegenheit wollten wir auch unseren Internetvertrag kündigen, wofür man nach Asuncion muss. Demnach noch ein Stückchen weiter.
Der Vertrag läuft im Juli aus. Als braver Deutscher denkt man, Achtung - rechtzeitig kündigen, sonst verlängert sich alles um ein weiteres Jahr.....nicht so hier. Kündigen kann ich erst im August, wenn die Zeit um ist. Vertrag abschließen kann man übrigens in jeder Copaco-Zweigstelle. Kündigen nur in ASU.
Am darauffolgenden Tag ging´s wieder zu Senacsa, bewaffnet mit unseren Fomularen. Siehe da, ohne alzu großes Trara wurde es ausgefüllt. Lediglich wollte man meine "marca" wissen. Weil auf meiner alten Transporterlaubnis vom Kauf ja das Brandzeichen von Kiki stand. Ich erklärte, dass ich keine eigene Marke habe und die Pferde gebrannt sind und nach kurzer Rücksprache war alles gut. Uff..... Und das Schöne war noch, es hat doch tatsächlich mal nichts gekostet.
Am Mittwoch wollten wir noch schnell zum Zahnarzt, denn Reiner hatte ein kleines Löchlein im Zahn. Vor Monaten hatte ich mir von der Zahnärztin in Nueva Italia die Öffnungszeiten abfotografiert. Okay.....in Paraguay ist aller etwas anders und was heute so ist, ist morgen schon wieder Schnee von gestern. Die Praxis war geschlossen, aber eine nette Frau kam und erklärte uns, dass morgen und übermorgen geöffnet sei. So fuhren wir unverrichteter Dinge wieder nach Hause, wie das halt sooo oft in diesem Land geschieht.
Umzug....es ist soweit !!!
Da ich davon ausging, dass Artos möglicher Weise beim Verladen Schwierigkeiten machen könnte, trainierte ich vorab, ihn z.B. in den engen Container oder in den Hundezwinger zu führen. Das machte er doch recht ordentlich. So kam der Samstag, für den wir den Pferdetransport geplant hatten. Ruben, der uns auch damals in Brasilien abgeholt hatte, sollte die Pferde ins neue Heim bringen. Schon weit vor dem Morgengrauen stand er vor der Türe. Also gab es erstmal ein Frühstück für Ruben und seinen Begleiter.
Gegen halb sieben machten wir uns dann ans Verladen. Als ersten führte ich Artos in den Hänger und....... als würde er nie etwas anderes gemacht haben, stieg er brav ein und so konnte ich Churro hineinführen. Der verweigerte erst kurz, aber beim 2. Anlauf war er drin. Klappe zu!!!!
Das Auto von Joachim war schon am Vorabend geladen worden. Also wollten wir im Konvoi losfahren. In Paraguari verloren wir dann erstmal unseren Joachim, der dann irgendwo herumirrte. Nach ein paar Kilometern hielt Ruben an, und beide Männer verließen das Fahrzeug. Als sie wieder einstigen, fragte ich mit Blick in die besorgten Gesichter, ob denn alles in Ordnung sei: Nein, wir haben einen Platten..... so wurde die nächste Gomeria angefahren. Man suchte einen Ersatzreifen aus. Der musste erst irgendwo anders aufgeblasen werden, da der Kompressor defekt war. Also hieß es warten, bis das Motorrad mit dem Ersatzreifen wiederkam. Endlich waren sie zurück. Der Reifen wurde montiert und weiter ging´s. Schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, erreichten wir die Estancia Aventura. Reiner und Joachim waren schon längst angekommen. Die Pferde wurden ausgeladen und in ihren Weideplatz geführt. Total zufrieden warfen sie sich erstmal hin und wälzten sich. Offenlichtlich waren sie glücklich, angekommen zu sein.
Artos spielte natürlich verrückt, als er die Stuten witterte, die am Abend genau gegenüber seiner Weide vorbeigetrieben wurden. Aber das lege sich nach wenigen Tagen.
Wir verbrachten dann auch unsere 1. Nacht auf der Estancia. Unser Haus war ja leider nicht fertig geworden. So mussten wir auf das Seehaus ausweichen.
Am Sonntag abend fuhren wir zurück auf die Granja. Unser Möbeltransport war für Montag morgen bestellt. Pünktlich um acht Uhr stand er vor der Türe. Der Fahrer, Edu, Joachim und Reiner trugen die Möbel. Mirtha stand auf dem LKW und überwachte die Verladung. Gegen zehn Uhr waren wir fertig und ab ging es nach Itú Guazu. Edu begleitete den Fahrer, um die Sachen wieder abzuladen. Die Möbel wurden im Casa Mariposa zwischengelagert. Das Mariposa ist praktisch unser Nachbarhaus.
Das Seehaus liegt ca. 1350 Meter von den Hauptgebäuden der Estancia entfernt. Man kann zwar mit dem Auto dorthin fahren, allerdings ist im Augenblick die letzte Etappe der Zufahrt wegen der ungewöhnlich langen Regenperiode ziemlich aufgeweicht, sodass wir nicht unbedingt immer mit dem Auto fahren mögen, wenn es sich vermeiden lässt. Außerdem ist Laufen gut für die Gesundheit.
Blick auf den See
Gemütlich vor dem Seehaus.